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Stellungnahme von proMAR zum Verkauf des Lermann-Areals

10. 05. 2021

Neustart nach Ende einer glorreichen Ära?

Das Kaufhaus Lermann, dessen Areal nach dem Verkauf vor einer Neugestaltung steht, ist Symbol einer Ära, die man als „Marktheidenfelder Gründerzeit“ bezeichnen kann. Mit der Ansiedlung des Großunternehmenns Braun in Marktheidenfeld erfolgte ein wichtiger Schritt zum Industriestandort. Am wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt in den sechziger und siebziger Jahren haben aber auch Unternehmerpersönlichkeiten wie Udo Lermann oder Hans-Wilhelm Renkhoff maßgeblichen Anteil, die aus kleinen örtlichen Betrieben bedeutende Unternehmen schufen. Die Marke Udo Lermann führte Besucher aus einem großen Umkreis nach Marktheidenfeld und begründete dessen Ruf als Einkaufstadt.   

Politische Triebkraft dieser „Gründerzeit“ war vor allem Albin Niklaus. Der rührige Landrat des Landkreises Marktheidenfeld realisierte nicht nur den Bau eines neuen Krankenhauses oberhalb der Kreisstadt, sondern setzte sich auch erfolgreich dafür ein, dass Marktheidenfeld mit weiterführenden Schulen ausgestattet wurde. Deren Neubauten erfolgten zügig. Und so brachte der Altkreis Marktheidenfeld - zum Wohle der Kreisfinanzen - eine intakte, weitgehend neuwertige Infrastruktur in den neuen Landkreis Main-Spessart ein.

In der Folge entwickelte sich der Wirtschaftsstandort Marktheidenfeld erfolgreich weiter und Main-Spessart profitiert bis heute von den Geldern, die von hier in den Kreishaushalt fließen. Allerdings ist die Substanz der Segnungen aus der Marktheidenfelder Gründerzeit nach fünfzig Jahren verbraucht. Seit Jahren harren Gymnasium und Realschule Markheidenfeld der dringend notwendigen Erneuerung. Der für den Schulunterhalt zuständige Landkreis Main-Spessart scheint die Marktheidenfelder Schulen auf seinem Sanierungsplan vergessen zu haben. Oder gibt es im aktuellen Kreishaushalt doch einen den Erfordernissen entsprechenden Ansatz, der mir möglicherweise entgangen ist?

Heute ist Marktheidenfeld kein Klinikstandort mehr und das Schicksal des ehemaligen, weitgehend leerstehenden Krankenhauses steht in den Sternen. Beschlüsse zur Nachnutzung werden nicht umgesetzt. Landrätin und Klinikleitung haben anscheinend Wichtigeres zu tun, als auf Resolutionen aus Marktheidenfeld zu antworten. Was ist aus den Versprechungen einer breitgefächerten medizinischen Nachnutzung geworden, mit denen einst Marktheidenfelder Kreispolitiker ihre Zustimmung zur Auflassung des örtlichen Krankenhauses begründeten?

Vorbei mit den goldenen Zeiten in Marktheidenfeld? Wenn der Verkauf des Lermann-Areals symbolisch für das Ende einer Ära steht, so kann dessen Neugestaltung auch Auftakt für einen Neustart sein. In Marktheidenfeld steckt nach wie vor Potenzial. Den Geist der Gründerzeit, der Marktheidenfeld vorangebracht hat, in einen neuen „Spirit“ für eine nachhaltige Weiterentwicklung umzuwandeln, könnte allen Widrigkeiten zum Trotz ein erfolgversprechender Ansatz sein.

      

Ludwig Keller

Vorsitzender proMAR

 

Anschrift

Düsseldorfer Straße 13
97828 Marktheidenfeld

 

Tel.: 09391/1593


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