Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Pressemitteilung von proMAR zum möglichen Verkauf des Krankenhauses

11. 06. 2021

Bürger fühlen sich in die Irre geführt

Dass sich die Menschen in Marktheidenfeld in die Irre geführt fühlen, braucht bei der Informationspolitik von Klinikum und Landkreis zum Krankenhausstandort Marktheidenfeld nicht verwundern. Auf Nachfrage von Presseseite platzte nun die Bombe, die wohl schon länger im Areal des Marktheidenfelder Krankenhauses schlummerte: Wenn auch indirekt, so räumte eine Sprecherin des Klinikums erstmals ein, dass auch der Verkauf des Krankenhauses eine Option darstellt.

Ganz überraschend kam das nicht, nachdem zuvor bekannt wurde, dass am Standort Marktheidenfeld ein „Investitionsstau“ in Höhe von über 11 Millionen Euro besteht. Schon zuvor stand auch die Rückzahlung von Fördergeldern - ebenfalls in zweistelliger Millionenhöhe - im Raum. Warum kommen die Enthüllungen erst jetzt, nachdem ein riesiges Tamtam um ein Pflegekompetenzzentrum und einen Masterplan stattfand, der im Hochglanzdruck der Presse präsentiert wurde? Bevor man solche Dinge in Angriff nimmt, hätte die Raum- und Kostensituation am Standort Marktheidenfeld gründlich abgeklärt werden müssen. Nach unserer Ansicht entspricht eine solche Abfolge einer seriösen Arbeitsweise.

Was steckt hinter diesem Vorgehen? Alles deutet darauf hin, dass der Masterplan Teil einer Strategie ist, die darauf abzielt, die geltende Beschlusslage „auszublenden“, um am Standort Marktheidenfeld Handlungsfreiheit zu haben. Da kam die Resolution des Stadtrats ungelegen, die den Nachnutzungsbeschluss von 2018 und die Errichtung eines „medizinischen Stützpunktes“ am Krankenhaus Marktheidenfeld in Erinnerung brachte. Wie passt das Schweigen der Landrätin zur Resolution zu ihrem Wunsch, “gerne mal in die Bürgerschaft reinzugehen“? Gut kam auch nicht an, dass der Klinikreferent einen Termin im Marktheidenfelder Stadtrat absagte, bei dem er sich den Fragen der Räte stellen wollte.

Auch gegenüber Kreistag und Werkausschuss wurde nachweislich versucht, den beschlossenen medizinischen Stützpunkt unter den Tisch zu kehren. 10 000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Marktheidenfeld haben sich für eine solche Anlaufstelle am Krankenhaus ausgesprochen. Landrat Schiebel hatte sich persönlich für eine ausgleichende Regelung eingesetzt, nachdem Marktheidenfeld mit der Notaufnahme und dem ärztlichen Bereitschaftsdienst gleich zwei Säulen seiner medizinischen Versorgungsstrukturen verloren hatte.

Frau Sitter war bereits Kreisrätin und stellvertretende Landrätin, als der Beschluss zur Nachnutzung am Standort Marktheidenfeld gefasst wurde. Die aus der Standortschließung resultierende Problematik hätte ihr daher bekannt sein müssen. Kann man unter diesen Voraussetzungen die eigene Mitverantwortung ausklammern und die Schuld für die heutige Situation einseitig den Vorgängern in die Schuhe schieben? Sieht so politische Glaubwürdigkeit aus? Es muss auch gesagt werden, dass die CSU-Fraktion (Ausnahmen Christian Menig und Manfred Stamm) bei sämtlichen Beschlüssen im Zusammenhang mit der Klinikzentralisierung der vorgegebenen Linie der damaligen politischen Führung uneingeschränkt gefolgt ist.

Die berechtigte Forderung nach Ausgleich für einschneidende Verluste an medizinischer Versorgung als „Altdenken“ oder gar „Kirchturmdenken“ abzutun, ist nicht nur schlechter Stil, sondern geht auch an der aktuellen Gesundheitspolitik vorbei. Vertreter aller Parteien sind sich einig, dass an Standorten, deren Krankenhaus geschlossen wird, Einrichtungen erhalten bleiben müssen, an denen eine Erstversorgung von Patienten und kleinere Eingriffe stattfinden können. Im unterfränkischen Landkreis Haßberge zeichnet sich eine solche Lösung derzeit für den Standort Ebern ab. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Abschließend möchten wir bei dieser Gelegenheit feststellen, dass es im Vorfeld des Nachnutzungsbeschlusses „Denkwerkstätten“, in die Marktheidenfelder Bürger einbezogen waren, durchaus gegeben hat. Nur trugen sie damals andere Bezeichnungen. Die Ergebnisse dieser Mitarbeit sind in den Beschluss des Kreistags eingeflossen. Somit sind nicht neue „Denkwege“ erforderlich, sondern die konkrete und zielgerichtete Umsetzung der Beschlusslage.

   

Heinz Richter      Vorsitzender Stadtratsfraktion proMAR                                       

Ludwig Keller      Vorstand proMAR

 

 

Anschrift

Düsseldorfer Straße 13
97828 Marktheidenfeld

 

Tel.: 09391/1593


Mail: