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Leserbriefe von Ludwig Keller und Thomas Messner zum Thema "Gesundheitsversorgung im Raum Marktheidenfeld"

09. 02. 2021

Marktheidenfeld nicht im Regen stehen lassen

 

Viel Geduld wurde den Wartenden abverlangt, welche die Sitzung des Werkausschusses besuchen wollten, der am 3. Februar unter Vorsitz der Landrätin in Marktheidenfeld tagte. Der Beginn der öffentlichen Sitzung war für 9.45 Uhr angesetzt, doch mussten die pünktlich erschienenen Sitzungsbesucher eine geschlagene Stunde vor der Main-Spessart-Halle ausharren und auf Einlass warten, ohne Sitzgelegenheit und bei regnerischer Witterung.

Als wir schließlich eingelassen wurden – neben mir waren weitere Marktheidenfelder Stadtratskollegen gekommen - mussten wir erfahren, dass der Tagesordnungspunkt, in dem es um die Nachnutzung des Krankenhauses Marktheidenfeld gehen sollte, kurzfristig abgesetzt worden war. Nach der langen Zeit des Wartens hätte man zumindest eine schlüssige Begründung erwarten können, warum das Thema von der Tagesordnung genommen wurde. Leider Fehlanzeige. Mit Recht forderte Kreisrat und Ausschussmitglied Christian Menig mehr Transparenz und Information der Öffentlichkeit ein.

Der Umgang mit der Öffentlichkeit, und dazu gehören nun mal Sitzungsbesucher, ist nicht zuletzt eine Frage des Respekts und des guten Stils. Um beim Bild zu bleiben: Es ist zu hoffen, dass die Kreispolitik den Raum Marktheidenfeld nicht ebenso im Regen stehen lässt, wenn es um die Erfüllung des Kreistagsbeschlusses von 2018 geht, der dem Standort Marktheidenfeld nach dem Abzug seiner Krankenhausabteilungen einen medizinischen Stützpunkt zur ärztlichen Versorgung der Bevölkerung zusichert.

 

Ludwig Keller

Marktheidenfeld

 

 

Die Gesundheitsversorgung von Marktheidenfeld „neu denken“

 

Dieser Tage wurde im Kreistag ein Haushaltsentwurf vorgestellt, in dem Marktheidenfeld eine bemerkenswerte Rolle spielt: Die Stadt darf einerseits – wie schon seit Jahren – die höchste Kreisumlage zahlen. Den Berichten zufolge „profitiert der Landkreis erheblich“ von der in Marktheidenfeld erwirtschafteten Gewerbesteuer. Andererseits erfährt man leider nicht, ob und was von dem Geldsegen in unsere Stadt zurückfließt.

 

Unklar bleibt auch, wieviel der Landkreis in die Nachnutzung des Marktheidenfelder Krankenhauses investieren will. Gegen alle ursprünglichen Zusagen sind inzwischen sämtliche Abteilungen und Stationen vorzeitig und ersatzlos vom Krankenhaus Marktheidenfeld abgezogen worden. Dies hat im Raum Marktheidenfeld zu einer schmerzlichen Versorgungslücke geführt. Diese könnte sich schließen, wenn die vom Kreistag beschlossene Nachnutzung - Errichtung eines „medizinischen Stützpunktes am Krankenhaus Marktheidenfeld“ - endlich angegangen würde. Der Beschluss wurde vor zweieinhalb Jahren gefasst, aber immer noch nicht umgesetzt. Für das Mittelzentrum und den starken Industriestandort Marktheidenfeld wäre das dringend erforderlich.

 

Zudem zeigt die Corona-Krise, wie wichtig es ist, medizintechnische, personelle und vor allem räumliche Reserven zu haben. Schließlich wurde die Zahl der Akutbetten im Landkreis in den vergangenen Jahren drastisch abgebaut. Wir müssen aus der Krise lernen und die Strukturen, vor allem die medizinischen, den neuen Gefahren anpassen. Ein ärztlich gut besetzter Stützpunkt in Marktheidenfeld, der mit der Zentrale in Lohr zusammenarbeitet und diese notfalls entlastet, wäre dafür genau das Richtige. Auch würden Ausweichmöglichkeiten im Katastrophenfall geschaffen, ein weiterer großer Vorteil. 

 

Vor der Kommunalwahl lockte die inzwischen abgelöste Gesundheitsministerin Huml mit der staatlichen Förderung für ein „Pflegekompetenzzentrum“. Egal ob ein solches Zentrum vorgesehen ist oder nicht: Planung und Errichtung des Stützpunktes müssen unabhängig davon erfolgen. Die Ausrichtung des Stützpunktes auf die ärztliche, insbesondere fachärztliche Versorgung des Raums Marktheidenfeld darf auf keinen Fall verwässert werden. Hier muss es einen klaren Fokus geben. Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) wäre für den Stützpunkt die geeignete Organisationsform.     

 

Wie das geht, hat der Landkreis Rhön-Grabfeld in Bad Königshofen vorgemacht. Am 11.01.2021 wurde dort ein MVZ eröffnet, um so die Versorgungslücken in den Bereichen Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie und innere Medizin zu schließen. Was in einer ehemaligen Kreisstadt mit ca. 7000 Einwohnern möglich ist, die nicht die Wirtschaftskraft von Marktheidenfeld hat, das sollte doch auch bei uns möglich sein! Marktheidenfeld darf sich nicht unter Wert verkaufen und so ist zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen der Stadt für die Realisierung des Stützpunktes stark machen. Der Wähler hat bei der vergangenen Kommunalwahl einen Fingerzeig gegeben. Und denjenigen, die damals versprachen, den „Landkreis neu denken“ zu wollen, sei empfohlen, in Marktheidenfeld damit zu beginnen.

 

Thomas Messner

Marktheidenfeld

 

Anschrift

Düsseldorfer Straße 13
97828 Marktheidenfeld

 

Tel.: 09391/1593


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